top of page
Fabian Kremser

Coaching im Sport: Was spricht dafür?

Was heisst das eigentlich, sich im Sport «coachen» zu lassen? Wie wir in unserer neusten Podcastfolge besprechen werden, gibt es verschiedene Arten des Coachings rund um den Sport und ebenso verschiedene Bereiche, wie man als Athletin oder Athlet davon profitieren kann.


«Ich coache mich selbst»

 

Gibt es eine klare Definition des Begriffes «Coach»? Wir versuchen es einmal: Unserer Ansicht nach ist ein Coach jemand, der einer Athletin / einem Athleten zur Seite steht, wenn es um das Training, dessen Gestaltung, die Analyse, die Umsetzung und das Feedback geht. Gleichzeitig ist der Coach aber auch die Ansprechperson, wenn es um die Zielsetzung, die ganze Peripherie und allenfalls auch das Bewältigen von Problemen gilt.

 

Ein Coach ist somit in erster Linie eines: das erste und vorderste Mitglied des «Team DU».

 

Kann man sich nun selber coachen?

 

Unserer Meinung nach ist es kaum möglich und vor allem nicht Zielführend. Nur schon bei der Trainingsgestaltung kommt hier die grosse Hürde des Entscheidens, was denn nun am meisten Spass machen würde versus was am meisten Sinn ergibt. Fehlt hier die Sicht von aussen, wird es schnell schwierig, ein wirklich nachhaltiges Training aufzubauen. Hinzu kommt, dass das Fachwissen oft eine der Kernkompetenzen von Coaches ist. Fehlt dieses obendrein, ist man schnell den Meinungen anderer ausgeliefert, was abermals nur selten von Vorteil ist.

 

Der Blick von Aussen

 

Einer der grossen Vorteile eines Coaches ist unserer Ansicht nach, dass man einen Blick von aussen erhält und damit eine Perspektive.

 

Arbeiten wir mit einem Fallbeispiel: ein Athlet hat es in seinem ersten Jahr mit uns geschafft, sich bei seiner ersten Langdistanz überhaupt für den Ironman Hawaii zu qualifizieren. Auch das Rennen auf Big Island verläuft gut, doch danach stagniert die Leistung und es werden kaum noch Fortschritte erzielt.

 

Was ist passiert?

 

Aus dem Blickwinkel des Athleten war der neue Input zwar erst kurz, hat jedoch zu einem regelrechten Boost in der Leistung geführt. Dass bei einem Rennen auf Hawaii andere Regeln gelten, liegt auf der Hand, was bedeutet, dass hier keine Erwartungen vorhanden waren. Allerdings kommt nach der Weltmeisterschaft auch der Wunsch nach mehr, was dazu führt, dass sich Ungeduld einschleicht.

 

Die Aufgabe des Coaches in diesem besonderen Fall bestand nun darin, hier dem Athleten erst einmal aufzuzeigen, wie es zum einen zu dieser Topleistung kam, zum anderen aber auch, wo die nächsten Fokuspunkte gesetzt werden müssen, damit eine weitere Entwicklung möglich ist.

 

«Mehr» ist so gut wie nie «mehr»

 

In unserem konkreten Beispiel sah der Beginn der Zusammenarbeit so aus, dass die Trainingsumfänge als erstes einmal fast halbiert wurden. Eine Analyse der vorhandenen Daten wies sehr deutlich darauf hin, dass der Athlet unter einer sehr grossen Stressbelastung litt, die jede physische Weiterentwicklung oder nur schon Adaption so gut wie unmöglich machte. Die so in den Trainingsalltag eingeführte, grössere Erholungszeit ermöglichte einen Sprung nach vorne.

 

Nach den Weltmeisterschaften ging diese Perspektive jedoch schnell verloren, da im sportlichen Unterbewusstsein schon lange tief verankert ist, dass nur «mehr» und «härter» zu einem Erfolg führen kann.

 

Das Resultat war nun, dass der Athlet zwar alle Trainingsstunden einhielt, jedoch jede Einheit um teilweise ein Vielfaches intensiver durchführte als eigentlich geplant war. Dies führte zu einer erneuten Überlastung, die jedoch nur schwer zu erkennen war: die Stundensumme entsprach ja genau dem geplanten, also musste das Problem woanders liegen…

 

Perspektive durch Feedback

 

Es ist so gut wie unmöglich, allein durch Zahlen zu erkennen, ob ein Training gut oder weniger produktiv war. Dazu ist es notwendig, dass von Athletinnen und Athleten ein Feedback erfasst wird, das über die reine Datenflut der Sportuhren hinaus geht.

 

Für einen Coach ist es beispielsweise immens wichtig zu erfahren, wie sich eine Athletin / ein Athleten vor, während und nach dem Training gefühlt hat.

 

War man erholt, ausgeruht, gut ernährt? Wurde das Training vorbereitet, sich mit dem Inhalt auseinandergesetzt? Wie fühlte sich das Training selbst an: war Energie vorhanden, der Fokus, die Form? Wie fühlte man sich danach? Gab es Schmerzen, Verspannungen? Wurde danach entsprechend ernährt?

 

Die Liste ist lang. Natürlich ist es nicht immer möglich, jede einzelne Einheit bis ins Kleinste zu reflektieren. Dennoch können wir nur dazu ermutigen, genau diese Fragen zumindest hin und wieder zu stellen. Für die Coaches sind diese Rückmeldungen etwas vom Wertvollsten, wenn es darum geht, objektive Inputs zu geben.

 

Reality-Check und Möglichkeiten

 

Eine weitere Aufgabe der Coaches besteht unserer Meinung nach darin, auch die Realität offen und ehrlich zu kommunizieren.

 

Zurück zu unserem Beispiel: Hier wurde es bereits nach wenigen Monaten in der neuen Trainingssaison notwendig, das klärende Gespräch mit dem Athleten zu führen. Wichtig war dabei, dass die richtige Frage von ihm selbst kam: Werde ich mich dieses Jahr wieder für Hawaii qualifizieren können?

 

Die Realität sah zu diesem Zeitpunkt so aus, dass die notwendige Entwicklung nicht hatte stattfinden können und der Körper des Athleten bereits überlastet war. Dies zu kommunizieren war eine der wichtigsten, wenn auch schwersten Aufgaben des Coaches, vor allem deshalb, weil zu diesem Zeitpunkt mehrere Warnungen ausgesprochen wurden, dass sich besagte Überlastung ankündigte.

 

Im vorliegenden Fall wurde gemeinsam beschlossen, entsprechende Tests und Analysen durchzuführen und anschliessend zu versuchen, alles Mögliche zu tun, um dem Körper wieder den notwendigen Aufbau geben zu können, ohne dass Stress und Frust die Oberhand nahmen.

 

Athlete Centered – Coach Driven

 

Einer der wichtigsten Aspekte unserer Coachingarbeit in der Tricademy besteht daraus, die Athletin / den Athleten wirklich ins Zentrum zu stellen. Darum herum werden dann Kreise gezogen, in denen es durchaus auch die Aufgabe des Coaches ist, zu navigieren: Wo muss zusätzliche Hilfe geholt werden, wo gefordert, wo mehr unterstützt?

 

Jedes Ziel ist individuell gleichwertig. Das sollte sich auch in der Arbeit der Coaches widerspiegeln. Eine der wichtigsten Aufgaben für uns ist es anschliessend, den besten Weg für die Athletin / den Athleten zu finden, der zum einen das Erreichen der Ziele ermöglicht, zum anderen aber auch die Gesundheit nachhaltig fördert – und keinesfalls gefährdet.

 

Wer ist der richtige Coach für mich?

 

In der Tricademy haben wir das grosse Privileg, drei Coaches bieten zu können, weshalb bei uns im Vordergrund steht, dass die Chemie zwischen Athletin / Athlet und Coach an erster Stelle steht.

 

Gleichzeitig steht allen unserer Kundinnen und Kunden jederzeit die komplette Kompetenz der Tricademy zur Verfügung. Auch wenn wir unsere Athletinnen und Athleten individuell vorbereiten und trainieren, sind wir ein Team! Das bedeutet auch, dass wir beispielsweise an Rennen alle gleich stark unterstützen, ungeachtet dessen, bei wem das eigentliche Coaching stattfindet.

 

Der Aufbau einer Community rund um das Coachingprogramm ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, die es uns ermöglicht, unsere Kundinnen und Kunden genau da abzuholen, wo sie es brauchen und dann mit ihnen Hand in Hand den individuellen Weg zu gehen.

 

Haben wir dein Interesse geweckt? Wir freuen uns, von dir zu hören und geben dir hier unser Motto mit: …be ready to surprise yourself!

 

Herzlich,


Corina

Patrick

Fabian



Comentarios


bottom of page